Superfoods – etwas mehr Aufklärung!

DAS Kochwerk_Gabi Gürtler

Ernährungscoach Gabi Gürtler von der Kochschule DAS Kochwerk weiß, bei welchen Superfoods sich der Kauf lohnt und wo man besser zu Alternativen greift.

Es ist in aller Munde: Superfood. Die Lebensmittel aus fernen Ländern sollen wahre Wunder bewirken und uns schlank, stark und schön machen. Doch gerade diese Superfoods wurden kürzlich von Stiftung Ökotest zum Großteil mit ungenügend bewertet und sind damit im Test eindeutig durchgefallen. Grund dafür sind Verunreinigungen und Grenzüberschreitungen von Schadstoffen. Als gesund geht Superfood laut den Testern also nicht mehr durch. Lediglich die Gojibeeren von Morgenland und das Premium-Bio-Kokosöl von Dr. Goerg bekamen ein „sehr gut“ bzw. „gut“. Ist das jetzt das Ende vom hochgelobten Superfood? Ernährungscoach Gabriele Gürtler von der Excellence Kochschule DAS Kochwerk in Wien klärt auf.

Superfood ist nicht gleich super Food                                                     

„Superfoods sollen wahre Wunder bewirken. Zweifelsohne stecken in den exotischen Lebensmitteln eine ganze Menge wertvoller Vitamine und Mineralstoffe! Klar, dass die Werbebranche hieraus ihre Schlüsse zieht. Die Werte der gesunden Nährstoffe werden besonders prominent auf den Verpackungen abgedruckt und die Lebensmittel dann aus Marketingzwecken als Superfood bezeichnet“, sagt Ernährungscoach Gabriele Gürtler von der Kochschule DAS Kochwerk in Wien. „Doch wie Stiftung Ökotest richtig schlussfolgert, sind Superfoods nicht immer gesund. Oft kommen die Lebensmittel aus fernen Ländern und unterliegen anderen Standards, als wir es gewohnt sind. Die Folge können starke Belastungen mit Schadstoffen sein.“ Superfood, das unser Immunsystem angeblich schützen und uns entgiften soll, tut in diesem Fall genau das Gegenteil. „Doch zum Glück sind wir hierzulande nicht auf Superfoods angewiesen“, weiß die Expertin.

Ungeahnte Superkräfte 

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Besser als Superfood: Heimische Beeren, wie diese rote Schönheit, die Himbeere.

Wir haben etliche heimische Asse im Ärmel, die es in Sachen Gesundheitswert ganz klar mit Superfoods aufnehmen können:  „Leinsamen sind zum Beispiel genauso gut wie Chiasamen, die nicht nur teurer sind als Leinsamen, sondern auch einen deutlich längeren Weg zurücklegen müssen, um zu uns in die Regale zu kommen. Die heimischen Leinsamen stehen in Nährstoffdichte und Quellvermögen den Chiasamen um nichts nach. Sie enthalten wertvolle Omega-3Fettsäuren, sind reich an Ballast- und Schleimstoffen, Vitaminen und Mineralien. Egal ob man dieses Superfood ganz, geschrotet oder als Öl zu sich nimmt, man sollte auf jeden Fall ausreichend trinken“, rät die Expertin von der Kochschule DAS Kochwerk.

Noch ein Konkurrent für die Superfoods: Sanddorn. „Die Vitamin-Bombe kann locker mit der Acerola-Kirsche mithalten! Die Heimatbeere punktet mit kurzen Lieferwegen und einem hohen Vitamin C-Gehalt. Das Superfood Acerolakirsche hat zwar einen etwas höheren Vitamin C-Gehalt, ist bei uns aber oft nur in Pulverform erhältlich.“ Weitere Alternativen sind regional verfügbare Beeren, wie Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, schwarze und rote Johannisbeeren oder auch Stachelbeeren. Alle siegen gegen Camu Camu Pulver und importierte Goji-Beeren. „Die bunten Beeren stecken voll krebsschützender sekundärer Pflanzenstoffe und Antioxidantien, Vitamine und einem dabei relativ geringen Zuckergehalt. Da lohnt sich das Pflücken gleich dreimal!“

Superfoods als clevere Joker 

Beim Begriff „Superfoods“ handelt es sich eigentlich um einen Begriff, der von der Industrie initiiert wurde, um Lebensmittel als besonders wertvoll zu deklarieren. „Die Konsumenten lassen sich meistens durch den Begriff blenden. Jeder möchte sich selbst etwas Gutes tun und ist bereit, für einen angeblich hohen Gesundheitsnutzen einen viel höheren Preis auszugeben, als lokale Lebensmittel kosten“, sagt Gabriele Gürtler. Doch dieser hohe Preis lohnt sich nur bei den wenigsten Lebensmitteln.  „Ein Beispiel für ein sinnvolles exotisches Superfood ist Kokosöl. Es ist in seiner Zusammensetzung einzigartig und weist eine besonders hohe Hitzestabilität und viele mittelkettige Fettsäuren auf. Fast alle heimischen Öle sind weniger hitzestabil und sollten deshalb nicht zum Anbraten genutzt werden“, rät Ernährungsexpertin Gürtler. „Kokosöl ist zum starken Erhitzen und Frittieren ideal und so lohnt sich der geringe Aufpreis.“

Im Großen und Ganzen können regionale Lebensmittel locker mit exotischem Superfood mithalten. Sie sind meist viel günstiger, schonen die Umwelt und sind laut dem letzten Ökotest-Urteil auch viel besser für die Gesundheit. Wer mehr über die regionale Küche erfahren will, kann bei den Excellence Kochschulen, zum Beispiel bei der Wiener Kochschule DAS Kochwerk, Kochkurse rund um das Thema „regionale Küche“ besuchen.

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