Jonas Matthiesen im Interview

Jonas Matthiesen (26) ist Koch bei der Eppelheimer Kochschule cookst du!, mit 10 Küchen die größte Kochschule in Deutschland. Im Gespräch mit der Redaktion der Excellence Koch­schulen erzählt er von seiner Zeit auf Kreuz­fahrt­schiffen, vom Grillen bei 40°C im Schatten und worauf er in der Küche wert legt.

Wie lange kochen Sie schon bei cookst du! und welche Stationen sind Sie vorher durchlaufen?

Ich bin schon seit Ende 2015 bei cookst du!. Ich bin durch einen Aushang über die Hotelfachschule Heidelberg darauf aufmerksam geworden, die ich nebenbei besuche, um staatlich geprüfter Hotel­betriebswirt zu werden. Meine Ausbildung zum Koch habe ich 2007 bis 2010 in Wiesbaden absolviert. Anschließend habe ich an verschiedenen Orten Erfahrungen gesammelt. Ich war unter anderem in Frankfurt und habe dort am Airport gearbeitet – vor allem in der Patisserie. Außerdem habe ich als Mietkoch ge­arbeitet und war 2012 bei der Fußball EM in der Ukraine dabei. Ein besonderes Highlight war meine Anstellung auf verschiedenen Kreuz­fahrtschiffen wie der MS Columbus und der MS Europa II, wo ich wirklich spannende Erfahrungen sammeln konnte.

Wollten Sie schon immer Koch werden?

Ich wollte seit meinem Schulpraktiukum in einem Restaurant Koch werden – da war ich 14. Mein zweites Praktikum wollte ich wieder in einem Restaurant machen, doch ließ ich mich überreden, etwas anderes auszuprobieren. So landete ich in einem Supermarkt und wusste, als was ich definitiv nicht arbeiten wollte. Es war dann schnell klar, dass ich Koch werden wollte, was weitere Praktika bestätigten.

Worauf legen Sie beim Kochen besonderen Wert?

Mir ist Ordnung in der Küche sehr wichtig. Ich lege besonderen Wert darauf, dass sauber gearbeitet wird und kein Chaos herrscht.

Was darf bei Ihnen auf keinen Fall in der Küche fehlen?

Ganz wichtig: ein scharfes Messer! Außerdem habe ich immer einen Putzeimer zu Hand, damit es ordentlich und sauber bleibt.

Ihr Geheimtipp der Saison?

Ich freue mich schon total auf den Frühling – bald beginnt die Spargelsaison. Mein Genießer-Tipp für den Frühling: Sauerampfereis an Vanillespargel und Erdbeeren.

Was war Ihr absolutes Lieblingsgericht aus Ihrer Kinderzeit?

Ein Gericht, dass ich immer noch sehr gerne esse – aber nur von meiner Mutter zubereitet: ganz dicke Eierpfannkuchen, mindstens fünf Zentimeter dick, mit Salzkartoffeln und Petersiliensoße. Die gibt es jedesmal, wenn ich nach Hause fahre.

Was war ein ganz besonderes Erlebnis für Sie während Ihrer Zeit als Koch?

Ganz besonders in Erinnerung geblieben sind meine Erfahrungen auf dem Schiff. Da gab es eine Reihe besonderer Momente. Zum Beispiel haben wir einmal ein BBQ auf einer ganz kleinen Insel bei 40°C in der Sonne ver­anstaltet. Wir sind mit Schlauchbooten vorgefahren und haben alles aufgebaut und vorbereitet – Bar, Sonnen­schirme, alles, was man braucht – bis die Gäste mit den Schlauchbooten nachkamen. Wir haben auf Eiswürfeln gestanden und gegrillt, weil es so heiß war. Hinterher sind wir alle gemeinsam im Meer schwimmen gegangen.

Ist bei Ihnen in der Küche schonmal etwas so richtig schief gegangen?

Klar. Ich glaube, jedem, der länger kocht, passiert mal etwas Doofes. Ich bin mal beim Parmesan ausbrechen abgerutscht und schnitt mir in den Finger. Mein Daumen musste mit 7 Stichen genäht werden.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie nicht gerade kochen?

So viel Freizeit habe ich leider nicht, weil ich ja noch die Hotelfachschule besuche. Aber die Zeit, die ich habe, nutze ich, um sie mit meiner Freundin, Freunden und Familie zu verbringen.

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