Interview mit Trixi Bannert

Als Angestellte an der Champagnerbar eines großen Kaufhauses entdeckte die damalige Kunsthistorik-Studentin Trixi Bannert ihre Leidenschaft für Wein – und ließ sich kurzerhand zur Weinfachverkäuferin und Sommelière ausbilden. Nun führt die Münsteranerin im Süden Münsters einen Weingroß- und Einzelhandel sowie eine Wein- und Kochschule. Im Interview mit der Redaktion der Excellence Kochschulen erzählt sie vom Stellenwert guten Essens in Kombination mit dem perfekten Wein.

Wenn Sie Ihre Kochschule mit 3 Worten beschreiben müssten, welche wären das?

Etwas mehr als 3 Worte: Meine Kochschule verbindet Wein und Kochen in einer einzigartigen Kombination.

Worauf legen Sie in der Küche Ihrer Kochschule besonders Wert?

Ich lege Wert auf eine angenehme Atmosphäre, in der sich die Leute wohl fühlen können und ein Austausch entsteht – getreu meinem Motto „Ich verbinde Menschen“. Außerdem liegt mir die Verwendung marktfrischer, saisonaler Produkte in Bio-Qualität am Herzen. Und nicht zuletzt die perfekte Kombination aus Speisen und Wein – der richtige Wein hebt ein Gericht nämlich auf ein ganz anderes Level!

Wie kam es dazu, dass Sie Sommelière geworden sind?

Ursprünglich habe ich Kunstgeschichte, Politik und Germanistik studiert und als Nebenjob an der Champagnerbar eines Kaufhauses gearbeitet. Dort habe ich meine Liebe für Wein entdeckt. Nach Studienende habe ich dann umgeschult und bin jetzt Weinfachberaterin und IHK-geprüfte Sommelière. Ich finde, dass ich den schönsten Job der Welt habe!

Was ist Ihre Lieblingskombination aus Essen und Wein?

Besonders gut schmeckt mir asiatisches Essen, zum Beispiel ein Thai-Curry zusammen mit einem gereiften, feinherben Riesling. Die Schärfe des Essens unterstützt die fruchtigen Komponenten im Riesling. Bei scharfen Gerichten ist es immer wichtig, einen halbtrockenen und keinen trockenen Wein zu kombinieren.

Was darf in keiner Küche fehlen?

Ich habe immer Butter, Eier, hochqualitative Öle und leckerste marktfrische Zutaten zur Hand – und natürlich darf ein guter Wein nicht fehlen.

Essen Sie lieber süß oder herzhaft?

Eindeutig lieber herzhaft!

Was war ein ganz besonderes Erlebnis für Sie während Ihrer Zeit in der Kochschule?

Das Schlüsselerlebnis, als ich beschloss, meine eigene Wein- und Kochschule zu eröffnen. Ich habe bei einem Sternekoch einen Kochkurs absolviert. Das Essen war köstlich, der Wein aber grottenschlecht. Da kam mir die Idee, eine Koch- mit einer Weinschule zu verbinden. Denn ein Essen ist nur so gut wie der Wein, mit dem es serviert wird.

Gab es schon Pannen, bei denen Sie nicht weiter wussten?

Natürlich passieren mal Pannen, zum Beispiel wenn die Zubereitung einer Hollandaise misslingt. Aber ich habe die besten Köche der Umgebung bei mir, die alles wieder hinkriegen.

Welche neuen Kochkursideen sind bei Ihnen in Planung?

Ich möchte meine Arbeit gerne so weiterführen und natürlich perfektionieren. Aber auch Neuem stehe ich sehr offen gegenüber und lasse mich durch Reisen um die Welt inspirieren. Ob Indien, China oder Südafrika – es gibt so viel zu entdecken und ich versuche immer etwas von meinen Reisen mit in meine Kurse und Veranstaltungen einfließen zu lassen.

Außerdem freut es mich sehr zu sehen, dass mein Sohn in meine Fußstapfen tritt und Koch werden will. Mir wird da immer wieder der Stellenwert von gutem Essen bewusst. Essen kann mehr als nur gut schmecken und satt machen: Es führt Menschen zusammen und verbindet. Da finde ich es sehr schön, dass mein Sohn einen ähnlichen Weg wie ich einschlägt.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, wenn Sie nicht gerade in der Kochschule oder dem Weinhandel unterwegs sind?

Freizeit … (lacht). Ich lese sehr gerne, um runter zu kommen. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit Freunden und der Familie, wenn ich mal Zeit habe. Aber insgesamt habe ich natürlich viel zu tun mit Veranstaltungen und Co. Ich empfinde dies jedoch als sehr erfüllendes Leben und bin sehr glücklich.

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